Unterwegs auf dem Badischen Weinradweg

Atemberaubende Natur

Umgeben von den Bergen des Odenwaldes, des Schwarzwaldes und der Vogesen liegt hier, in der oberrheinischen Tiefebene, das nachweislich wärmste und sonnenreichste Gebiet Deutschlands. Und das drittgrößte Weinanbaugebiets Deutschlands lässt sich wunderbar mit dem eBike bereisen, etwa auf dem 460 Kilometer langen Badischen Weinradweg.

Anreise

Meine Tour startete in Grenzach-Wylen. Würde man nicht eine Ländergrenze passieren, könnte Grenzach auch ein Vorort von Basel sein. Und da Basel an einer der Bahn-Hauptstrecken liegt, ist eine Anreise per Bahn und Rad auch bequem möglich. Der Süden ist Deutschlands Top-Adresse für Feinschmecker. Darauf haben Badener und Württemberger sogar Brief und Siegel. Egal ob Guide Michelin, Gault&Millau oder andere Gastronomieführer – ein gutes Viertel aller deutschen Top-Restaurants orten sie stets im Südwesten der Republik: Baden-Württemberg – Land der Gastro-Sterne!

Erste Etappe

Am nächsten Morgen begann meine erste von drei Etappen. Nach einer kurzen Fahrt durch die Schweiz erreichte ich Weil am Rhein. Hier findet sich die weltweit längste freitragende Fußgänger- und Radfahrerbrücke, die Deutschland und Frankreich miteinander verbindet. Die Route führte mich zunächst vorbei am Vitra Design Museum, dessen ausgefallene Architektur mir schon von weitem ins Auge sprang. Um als Nächstes das Weingut Straub zu erreichen, galt es erst einmal, vom Rhein aus einige hundert Höhenmeter zu überwinden. Gerade bei sommerlichen Temperaturen ohne Schatten und mit Gepäck bin ich jedes Mal heilfroh, auf einem eBike zu sitzen.

„Hier in der Region ist der Gutedel daheim. Die Rebsorte gibt es nur hier im Markgräflerland, da sie die Lehm- und Löss-haltigen Böden benötigt. Sie ist bereits über 5000 Jahre alt“, erzählte mir Claudia Straub bei einem Rundgang durch ihre Winzerei. Bei ihr auf dem Hof befindet sich auch eine Bosch Ladestation für eBikes, wie an vielen anderen Orten entlang der badischen Weinroute übrigens auch. Nach dem ersten Anstieg des Tages habe ich meinen Akku kurz angehängt und aufgeladen.

Weiter ging es durch die unendlich erscheinenden Weinberge, immer wieder mit herrlichem Ausblick auf den Rhein. Die Weinberge sind durchzogen von meist geteerten Wegen, auf denen höchstens die Winzer mit ihren Traktoren unterwegs sind. Nach einem fantastischen ersten Tag auf dem Rad erreichte ich am Abend das pittoreske Städtchen Staufen im Breisgau mit seiner autofreien und historischen Innenstadt.

Zweite Etappe

Am zweiten Tag stand eine 60 km lange Etappe rund um den Kaiserstuhl an mit Riegel als Etappenziel. In Breisach machte ich meinen ersten Stopp des Tages. Das Münster ist schon von weitem zu sehen, und die kurze Fahrt auf den Münsterberg lohnt sich nicht nur wegen romanisch-gotischen Kirche, sondern auch wegen der Aussicht. Über den Rhein geht der Blick nach Frankreich, wo sich bei guter Sicht die Vogesen am Horizont erstrecken.

Nach kurzer Mittagspause und bei bestem Wetter ging es wieder über Weinberge hinweg bis nach Vogtsburg-Bischoffingen, wo ich Eva Maria Köpfer im Weingut Abril einen Besuch abstattete, welches alleine schon durch seine einmalige Architektur einem ins Auge springt. „Der Kaiserstuhl ist ein ehemaliger Vulkan, dadurch haben wir hier sehr spannende Böden für den Weinanbau. Typisch für die Region sind auch die Terrassen, auf denen der Wein angebaut wird, gepaart mit einer einmaligen Flora und Fauna.“

Zum Tagesabschluss besuchte ich noch die Kunsthalle Messmer in Riegel. Aktuell zeigt das Museum eine Ausstellung mit Fotografien von Linda McCartney mit eindrucksvollen Bildern von Stars und Rocklegenden aus den 1960er Jahren.

Dritte Etappe

Auf der letzten Etappe ging es für knapp 50 km bis nach Gengenbach, wo meine kurze Reise endete. Nach dem Ende des Rad-Tags war es höchste Zeit, noch ein paar Weine zu testen, und so ging es in die Weinmanufaktur Gegenbach-Offenburg, in der über 380 Winzer genossenschaftlich vertreten sind und wirklich hervorragende Weine produzieren, wie ich mich bei einem Rundgang selbst überzeugen konnte.

Nach einem weiteren grandiosen Abendessen fiel ich glücklich und zufrieden in mein Bett und ließ die letzten drei Tage noch einmal Revue passieren und kam zu dem Fazit:

Großartige Gegend, die durch die vielen Steigungen wie gemacht ist für ein eBike, mit unglaublich gastfreundlichen Menschen, jeder Menge leckerem Essen und Wein. Mein letzter Gedanke, bevor ich im Land der Träume verschwand: Hier muss ich unbedingt noch einmal herkommen!

BOSCH
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